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Coffee Talk - Fakten um den Kaffee
Es ist das Überlebenselixier des Montagmorgens und der Zündstoff von herrlich sinnlosen Ideen – Kaffee. Acht von zehn Deutschen trinken täglich mindestens eine Tasse Kaffee am Tag und so mancher Büro-Genosse und Schreibtisch Nachbar ist im „Unterkoffein“ nicht ansatzweise zu ertragen. Der braune Sud der Kaffee-Kirsche ist nicht wegzudenken aus dem mitteleuropäischen Kultur- und Gastronomiebetrieb. Italien ohne Espresso, Wien ohne Kaffeehäuser und der Deutsche ohne Filterkaffee ist möglich, aber sinnlos.
Was macht Kaffee eigentlich so besonders? Wir fassen interessante, skurrile und wissenswerte Fakten rund um das „schwarze Gold“ kurz, prägnant und hoffentlich kurzweilig zusammen. Auf eine Tasse Kaffee und los…
Kaffeezahlen – der Kaffee-Konsum
Von wegen Bier; Kaffee! Ja, Kaffee ist des Deutschen liebstes Getränk! Selbst das allseits beliebte Mineralwasser hat keine Chance gegen das frisch gebrühte Extrakt der braunen Bohne. Im Durchschnitt trinkt der Deutsche Bundesbürger einen halben Liter Kaffee am Tag. Zu den Zahlen selbst. Jedes Jahr verzehren wir rund 260.000 Tonnen gemahlenen Kaffee, über 60.000 Tonnen ganze Kaffeebohnen und knappe 49.000 Tonnen fertige Kaffee-Pads. Die braune Brühe ist somit mit Abstand das liebste Lieblingsgetränk von Hamburg bis nach Garmisch. Apropos Hamburg! In der Perle an der Alster sitzen die meisten Röstereien unserer Republik. Warum? Hamburg ist der größte Umschlagplatz und Importhafen für Kaffee. Was gut ist, wächst einfach sehr flott zusammen.
Die Sache mit der Gesundheit
Es geht ans Eingemachte! Vorneweg, Kaffee ist besser als sein Ruf! Bildet man sich einen wissenschaftlichen Überblick und betrachtet die rund 2.000 Inhaltsstoffe, so lässt sich zusammenfassen, dass Kaffee der Gesundheit mehr nützt als schadet. Klinische Studien fassen sogar zusammen, dass so mancher Inhaltsstoff gut fürs Herz ist und sogar gegen verschiedene Krebsarten schützen kann. Seinen schlechten Ruf hat das Koffein und der Kaffee zu Unrecht. Oft frönen leidenschaftliche Kaffee-Junkies gerne dem Alkohol, Rauchen, meiden Sport und nehmen zu viel Fleisch und Zucker zu sich. Und diese Kombination ist extrem ungesund für unser Herz-Kreislauf-System. Unterm Strich sollten diese „Suchten“ vor dem Kaffee-Konsum auf den Prüfstand gestellt werden; dann klappt es auch mit dem nächsten Halbmarathon.
Floristische Kunde – die Kaffeepflanze
Die Kaffeebohne ist eine Kaffee-Kirsche. An den Kaffeebäumen rund um den Äquator wachsten hellrote Kirschen, die geschmacklich auch als Frucht überzeugen könnten! Leider ist der Geschmacks- und Nutzwert des „eigentlichen“ Kaffeekerns (der Kaffeebohne“) bedeutend einzigartiger als das Fruchtfleisch. Geschmacklich liegt der süß-herbe Geschmack dieser Krische zwischen Wassermelone und Pfirsich. Weltweit gibt es rund 120 „wilde“ Kaffeearten, von denen über die Hälfte akut von der Ausrottung bzw. Verdrängung bedroht sind. Der beste Boden (und das beste Klima) für den Kaffee findet sich im „Bohnen-Gürtel“. Der „Bean-Belt“ ist ein Gürtel rund um den Äquator, der die perfekten Bedingungen für den Kaffee bereithält.
Die Bohne macht den Geschmack
Die häufigsten Bohnen? Jede zweite Bohne auf dem Weltmarkt gehandelte Bohne ist eine Arabica. Die Bohne aus Äthiopien, Kolumbien und Brasilien ist mit ihrem erlesenen Geschmack und „wenig Bitterkeit“ für beinahe alle Kaffee-Spezialitäten prädestiniert. Der zweite Stern am Kaffeehimmel ist die widerstandsfähige und „kantige“ Robusta. Der Kaffee dieser Bohne ist herber, direkter und dunkler. Eine fixe Geschmacksempfehlung? Dem eigenen Gaumen und Geschmack vertrauen! Wichtig ist, man findet die eigene Lieblingsbohne und den eigenen Lieblingskaffee.
Überdosis Koffein?
Kaffee kann den menschlichen Körper tatsächlich unter die Erde bringen. Keine Sorge! Um an der tödlichen Koffein-Dosis zu kratzen müssen, es schon über zehn Liter der braunen Brühe sein. Der Arbeitstag ist somit viel zu kurz für diesen Kaffeemarathon. Auch quittiert unser Magen-Darm-Trakt bei einer Überdosis den Dienst und das Problem erledigt sich von selbst.
Bei koffeinhaltigen Energy-Drinks ist die Sachlage ein wenig anders. Diese Booster-Getränke sind künstlich über-koffeiniert und es gibt nachweislich Todesfälle, ausgelöst durch eine Überdosierung dieser Getränke. Diese Zuckerbomben sind der wahrscheinlichste Grund einer Koffein-Vergiftung und den dazu gehörenden Herz-Rhythmus-Störungen. Bevor Sie zu viel grübeln… aus medizinischer Warte sind bis zu vier Tassen Kaffee am Tag absolut unbedenklich.
„Süchtig“ nach Kaffee!
Ja, Koffein macht süchtig! Die Wirkung des Wachmacher-Stoffs ist ähnlich der Wirkung von Kokain, Nikotin und Heroin. Zumindest sprechen alle Botenstoffe eine ähnliche Hirnregion an. Auch die körpereigenen Reaktionen sind ähnlich. Der Unterschied zwischen den legalen und illegalen Stoffen ist das „Suchtzentrum“ des Gehirns. Koffein spart dieses in der Wirkung aus! Somit ist der Wachmacher keine Droge per se. Auch wenn es umstritten ist, ob Kaffee-Sucht eine Sucht oder ein anerzogenes Verhalten ist, der Verzicht auf Kaffee geht mit fiesen Entzugserscheinungen einher. Wer von „Jetzt auf Gleich“ auf Kaffee verzichtet, kann von fiesen Müdigkeits-Attacken und unheimlichen Kopfschmerzen gemartert werden. Diese Körperreaktion ist vor allem bei übermäßigem Kaffeekonsum stärker ausgeprägt und kann uns gut und gerne eine Woche nerven. Keine Sorge, der Körper kuriert den Kaffee-Kater flott aus und ist (zumindest) für die nächsten Wochen und Monaten sehr „koffein-tolerant“.